Export während und nach der Corona Zeit
von Natascha Vago
Export während und nach der Corona Zeit
Die deutschen Ausfuhren sind im März durch die Corona-Krise massiv gesunken - im Vergleich zum Februar steht ein Minus von 11,8 Prozent. Die Exporte seien zwischen "zwei Mühlsteinen aufgerieben" worden, so ein Volkswirt. Die deutschen Exporte sind wegen der Corona-Krise drastisch eingebrochen. Die Unternehmen führten im März Waren im Wert von 108,9 Milliarden Euro aus. Das waren 7,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 11,8 Prozent weniger als im Februar dieses Jahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem Vormonat sei dies der "größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990".
"Die deutsche Warenausfuhr wurde im März zwischen zwei schweren Mühlsteinen aufgerieben", analysiert DekaBank-Experte Andreas Scheuerle. "So spürten die deutschen Exporteure nicht nur die Corona-bedingte Schwäche des chinesischen Marktes, sondern auch das immer stärkere Wegbrechen ihres europäischen Heimatmarktes." Während im kommenden Monat die Impulse aus China wieder zunehmen sollten, "werden sich die Bremseffekte in Europa nochmals verschärfen".
Die Corona-Krise dürfte bei der exportlastigen Wirtschaft auch im April für einen massiven Einbruch gesorgt haben. Dazu fehlen aber noch die offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank aus Liechtenstein, verweist auch auf Versandprobleme. "Das Exportgeschäft wird von unterbrochenen Logistikketten erschwert oder unmöglich gemacht." Fertige Ware könne stellenweise nicht in den Versand nach Übersee gegeben werden, weil auf den Weltmeeren der Schiffsverkehr ins Stocken geraten sei. Selbst wenn kurzfristig eine Verbesserung der Situation eintreten sollte, werden die eingeschränkten Abfahrten über Wochen und Monate hin zu Kapazitätsengpässen führen. Einige Reeder haben zudem bereits begonnen, sogenannte Peak Season Surcharges einzuführen, andere werden diesem Beispiel in Kürze folgen.
Je nach Handelspartner waren die Exporte unterschiedlich stark beeinträchtigt: Die Ausfuhren nach China gingen im April 2020 vergleichsweise moderat um 12,6 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro zurück. Das Coronavirus war zuerst in der Volksrepublik festgestellt worden und hatte dort zeitweise zu drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens geführt. Der deutsche Export ist im April in Folge der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Der Wert der Warenausfuhren sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 31,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das war der größte Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950 verglichen mit März 2020 verringerten sich die Exporte um 24,0 Prozent.